Die Presse

Familie Fuchß heizt mit Presslingen aus Restholz
Sachsens erster Pelletofen mit Brennwerttechnik steht bei Installateurmeister in Thum
VON ULRICH STEUDEL

Fuchß
Andreas Fuchß mit Sohn Julian zeigen den Heizkessel im zukünftigen Heim der Familie. Um den Energiegehalt der Holzpellets noch besser zu nutzen, kommt neuerdings Brennwerttechnik zum Einsatz.  Foto: Steudel

Thum. Explodierende Öl- und Gaspreise lassen immer mehr Häuslebauer nach kostengünstigeren Lösungen für ihre Heizung suchen. In Thum wurde jetzt der sachsenweit erste Pelletofen mit Brennwerttechnik installiert. Bauherr Andreas Fuchß hat lange recherchiert, ehe er sich für die Pelletheizung entschied. Obwohl er als Installateurmeister mit eigenem Geschäft den Markt wie seine Westentasche kennt, war es nicht einfach, bei der Fülle der Angebote den Überblick zu behalten. Während einer Fachmesse in Stuttgart wurde Fuchß schließlich fündig. Eine kleine Firma aus Österreich zeigte dort einen Pelletofen mit Brennwerttechnik. „Nach meinem Wissen gibt es nichts Vergleichbares. Ich wusste sofort, diesen Heizkessel möchte ich haben", erklärt der Handwerksmeister, der gleich noch eine Bresche für einen Kollegen schlägt. Denn ohne die Mitarbeit des zuständigen Schornsteinfegers Harry Büttner aus Ehrenfriedersdorf wäre das Vorhaben nur schwer umsetzbar gewesen. „Da neue Technik in den Kennzifferblättern der Schornsteinfeger noch nicht aufgeführt ist, kann es bei der Genehmigung Schwierigkeiten geben. Unser Schornsteinfeger hat uns aber prima unterstützt", sagt Fuchß. Bei der Brennwerttechnik wird die im Abgas enthaltene Wärme genutzt, was den Wirkungsgrad solcher Anlagen steigert. Die Technik, die bei Gas- und Ölheizungen schon seit geraumer Zeit zum Einsatz kommt, erreicht nun auch die immer beliebteren Pelletheizungen, die das Prinzip des Holzvergasers wieder aufgreifen. Pellets sind zylinderförmige Presslinge aus naturbelassenem Restholz, also einem nachwachsenden Rohstoff. Und so darf sich Familie Fuchß sogar auf ei¬ne Förderung freuen. Zwar werden die 1360 Euro aus dem Marktanreizprogramm für Biomasse nicht ganz ausreichen, um den höheren Preis des Heizkessels zu kompensieren, aber die Haupteinsparung werden ohnehin die zu erwartenden Betriebskosten bringen. Dank einer zusätzlichen Solaranlage zur Heizungsunterstützung rechnet Fuchß mit Heizkosten von reichlich 360 Euro pro fahr. In ihrer jetzigen Wohnung zahlt die Familie 1200 Euro für Erdgas. „Da fällt die Entscheidung für eine Alternative nicht schwer", freut sich Familie Fuchß schon auf den Umzug ins neue Heim.

Freie Presse vom 11.Juli 2006


Neuer Lebensstil fordert Moral vom Markt
Bei den Lohas kann das Handwerk seine Stärken ausspielen. Viele Meister und Verbraucher handeln auch ohne Trend nach einem ethischen Weltbild.
VON ULRICH STEUDEL

Fuchß
Dorothea und Armin Gläser wollen beim Heizen nicht die Luft verpesten. Installatuermeister Andreas Fuchß (re.) hat ihnen einen Pelletofen mit modernster Brennwerttechnik eingebaut.
Ein neuer Begriff macht die Runde und stößt doch oft nur auf ungläubiges Kopfschütteln. Lohas? Nie gehört! Was verbirgt sich hinter diesem Begriff, der immer häufiger auftaucht und doch nur schwer zu fassen ist? Vereinfacht gesagt: Als Lohas (siehe Stichwort) bezeichnen sich Menschen, die durch gezielten Konsum einen bewussten und nachhaltigen Lebensstil verwirklichen, ohne auf etwas verzichten zu wollen. Lustvoll einkaufen, ohne schlechtes Gewissen, heißt die Devise. Oder anders: Qualität statt Discount. Das hört der Handwerksmeister gern. Bei genauer Betrachtung entpuppen sich Lohas als ideale Zielgruppe für das Handwerk. Und das nicht nur in der Lebensmittelbranche, wo selbst die großen Handelsketten auf den Geschmack gekommen sind, dass sich mit Bioprodukten gute Geschäfte machen lassen. Lohas achten bei ihrem Konsumverhalten auf Aspekte wie Umweltverträglichkeit, Langlebigkeit, transparente Produktionsprozesse oder Gesundheitsverträglichkeit. Marktforscher sehen in dem Trend, der in Amerika seinen Ursprung nahm, ein gehöriges Potenzial. In den USA wird die Zahl der Lohas bereits auf mehr als 60 Millionen geschätzt, quer durch alle Altersgruppen und sozialen Schichten. Den Umsatz bei ethisch korrekten Produkten und Dienstleistungen beziffern Ökonomen zwischen 200 und 300 Milliarden Dollar. Wie viele Lohas es in Deutschland gibt, weiß niemand. Die Trendforscher des Kelkheimer Zukunftsinstituts glauben, dass bereits ein Drittel der Bevölkerung zu der wachsenden Konsumentengruppe gehört. Viele Handwerker haben die Entwicklung zum nachhaltigen, qualitätsbewussten Konsum längst aufgegriffen, ohne je von Lohas gehört zu haben. Und nicht alle Verbraucher folgen dem Werbespruch „Geiz ist geil". Für viele Menschen ist es einfach selbstverständlich, sich ehtisch und ökologisch korrekt zu verhalten, selbst wenn das Familienbudget zum Beispiel bei der Investition in eine neue Heizung arg strapaziert wird.

Trotzdem kam für Familie Gläser im sächsischen Venusberg nur eine nachhaltige Lösung in Frage. Getragen von einem christlichen Weltbild, entschieden sich die Gläsers bewusst für eine Pelletsheizung mit Brennwerttechnik, obwohl der hohe Anschaffungspreis im Alltag manche Entbehrungen fordert. Sogar die vier Kinder müssen zurückstecken. „Aber sie hadern nicht, sind sogar stolz auf unsere Entscheidung. Denn wir haben die erste derart umweltfreundliche Heizung im gesamten mittleren Erzgebirge", sagt Mutter Dorothea. Installateurmeister Andreas Fuchß wünscht sich mehr solcher Kunden: „Ich war beeindruckt, wie stark sich Familie Gläser mit dem Thema Nachhaltigkeit beschäftigt hat. Leider spielt meist noch der Anschaffungspreis die zentrale Rolle." Nachhaltiger Konsum sieht für Meister Fuchß anders aus. Als Inhaber eines SHK-Betriebes würde er gern mehr umweltschonende Technik verbauen, die wie die Holzpelletsheizung der Gläsers auf einen nachwachsenden einheimischen Brennstoff setzt, dank Brennwerttechnik den Wirkungsgrad erhöht und die Feinstaubemissionen reduziert. Aber trotz Lohas-Bewegung diktiert gerade im Osten Deutschlands meist der Geldbeutel die Kaufentscheidung.

Stichwort Lohas
Das Kunstwort Lohas steht als Kürzel für „Lifestyle of Health and Sustainability", also einem Lebensstil, basierend auf Gesundheit und Nachhaltigkeit. Die Bewegung, die immer mehr Anhänger findet, nahm ihren Ursprung in Amerika, wo der Soziologe Paul Ray im Jahr 2000 nach 15-jähriger Werteforschung die Gruppe der „Cultural Créatives" beschrieb. Aus diesen kulturell Kreativen ist die stetig wachsende Konsumentengruppe der Lohas hervorgegangen. Leitmedium der Szene ist das Internet.

Deutsche Handwerks Zeitung vom 20. Juni 2008



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